Bergspiritualität

Gebirgswallfahrt

Pinzgauer Wallfahrt

Wallfahrten sind Wanderungen, die einen heiligen (Wallfahrts-) Ort zum Ziel haben. Dabei wird gebetet, gesungen und am Ende ein Gottesdienst gefeiert. Seit Jahrhunderten gehen Menschen auf diesen Wegen, um ihrem Dank oder Ihrer Bitte Ausdruck zu verleihen. Am bekanntesten und eindrucksvollsten dürfte wohl die Gebirgswallfahrt über das Steinerne Meer sein.....

Die Großglockner Wallfahrt oder in der Region traditionell als Pinzgauer Wallfahrt nach Heiligenblut benannt, findet seit rund 300 Jahren jeweils am 28. Juni (Vortag des kirchlichen Festtages der Apostel Petrus und Paulus) statt.

Es gibt zwei Startpunkte: In Ferleiten, wo die WallfahrerInnen nach der Messe um 5.00 Uhr den Weg über die neue Glocknerstraße beschreiten. Und im Raurisertal, wo die Pilger nach der Messe beim Tauernhaus um 7.00 Uhr die Wallfahrt beginnen. Unterwegs werden mehrere Gebetsrasten eingelegt. Höhepunkt ist nach dem Einzug in Heiligenblut die Heilige Messe um 17.00 Uhr. Offizieller Endpunkt der Wallfahrt ist das Wallfahreramt in Heiligenblut um 6.00 Uhr des 29. Juni.

Zahlreiche Taxi- und Busservicedienste stehen den WallfahrerInnen für den Transfer zu den Ausgangspunkten zur Verfügung. Einige Wallfahrer nützen den Rückweg am 29. Juni für einen Abstecher auf den Sonnblick (und dann nach Kolm-Saigurn).

Die Wallfahrt wurde erstmals 1430 erwähnt. Beweggrund für die Wallfahrt war ursprünglich die Bitte der Menschen, von der Pest verschont zu bleiben. Aber auch die Sorge um die Haustiere vor Raubtieren veranlasste die Menschen zur Wallfahrt.

Die Pinzgauer Wallfahrt ist wohl jene Hochgebirgswallfahrt Österreichs, die am meisten Menschen in ihren Bann zieht. Bis zu 5000 Menschen bewältigen jedes Jahr Ende Juni den bis zu 10 Stunden langen Fußmarsch.

Bartholomä-Wallfahrt

Die „Almer Wallfahrt“ oder die Bartholomä-Wallfahrt findet alljährlich immer am Samstag nach dem 24. August statt. Ein gutes Stück der Wallfahrt führt über das Steinerne Meer. Diese Wallfahrt soll zurückgehen bis zum Jahr 1635. Damals waren die Menschen aus Dank für die überstandene Pest, erstmals im Namen des Herrn über das Hochgebirge nach St. Bartholomä am Königssee unterwegs.

Im Jahr 1688 wurde die Bartholomä-Wallfahrt erstmals urkundlich erwähnt. Als ein offenes Holzboot, ein "Landauer" mit Pilgern kenterte, kamen 71 Gläubige ums Leben. Ursprünglich war das Wallfahrtsziel der Dürrnberg. Bis zu 2000 Wanderer, Musiker, Einheimische und Gäste nehmen an der schweißtreibenden Wallfahrt durch das grenzüberschreitende Hochgebirge teil.

Die Wallfahrt beginnt mit einem Gottesdienst am Riemannhaus um 8.00 Uhr. Danach marschiert die Wallfahrerschar über die Hochfläche des Steinernen Meeres. Am Funtensee wird Rast gemacht und die Maria Almer Musikkapelle spielt auf. Dann geht es über die "Saugasse" hinunter zur Halbinsel Hirschau mit der Wallfahrtskirche St. Bartholomä zum Schlussgottesdienst um 18.00 Uhr.

Am Sonntag feiern die WallfahrerInnen um 10.00 Uhr die festliche St. Bartholomä Kirchweih-Feldmesse. Um 17.00 Uhr ist Abfahrt nach Königsee und unterwegs wird noch eine Gedenkfeier an die verunglückten Wallfahrer im Jahre 1688 abgehalten.

Die Trachtenmusikkapelle Maria Alm organisiert jedes Jahr die Wallfahrt und veröffentlicht zeitnah zum Termin ein Programm auf tmk-maria-alm.com